Kennst du das auch- du bist Erwachsen und mal wieder auf Besuch bei deinen Eltern oder Großeltern. Alles scheint harmonisch und gut und dann kommt es plötzlich- manchmal nur ein kleiner Satz oder eine kleine Bemerkung und es wirft dich zurück in deine Kindheit und die Gefühle steigen in dir auf- wie ein kleiner Wirbelwind ergreifen sie dich. Dir ist nicht bewusst warum, aber plötzlich wirst du innerlich wütend oder traurig. Die Beziehung zu unseren Eltern und Großeltern ist wohl die komplexeste die es gibt. Seit klein auf wurden wir durch ihre Erziehung geprägt. Insbesondere als wir klein waren wollten wir diese essentielle Bindung durch nichts gefährden. Wir wollten gefallen und geliebt werden. Um alles in der Welt. Doch so leicht wurde uns das nicht immer gemacht. Die Liebe unserer Eltern war nicht immer bedingungslos, im Gegenteil sie war an Bedingungen geknüpft, an bestimmte Verhaltensweisen, die Kinder nun mal an den Tag zu legen hatten. Selten waren Eltern früher so reflektiert wie heute. Erziehungsmethoden wurden von den eigenen Eltern übernommen, obwohl diese oftmals noch durch die Drillerziehungsmethoden aus dem Nationalsozialismus geprägt waren.
Oftmals merken wir erst viel später, was diese bedingte Liebe in uns ausgelöst hat. Wie das Verhalten unserer Eltern uns auch noch viele Jahr später stark beeinflusst. Meistens unbewusst.
Es macht jedoch keinen Sinn, die Vergangenheit zu bedauern oder einen Groll auf die eigenen Eltern zu entwickeln. Sie haben oftmals ihr Bestes gegeben und waren in der eigenen Vergangenheit gefangen. Viel mehr bringt es, sich selbst zu beobachten und zu reflektieren.
Es könnten jetzt noch viele Beispiele aufgeführt werden. Wir alle tragen diese Prägungen in uns. Manche mehr als andere. Grundsätzlich ist das auch gut so, denn sonst wäre die Welt sehr fad. Wenn wir alle gleich ticken würden, gäbe es keine Reibung und somit auch keine Entwicklung und keinen Fortschritt.
Wenn es aber anfängt, dich zu belasten oder dich in bestimmten Situationen hemmt oder wütend macht, ist es oftmals lebensverändernd an diesen Glaubenssätzen zu arbeiten.
Denn obwohl wir die ersten Jahre stark von unseren Eltern geprägt wurden, können wir immer noch selbst entscheiden was wir davon weiterhin in unserem Leben behalten wollen und was nicht. Zum Glück!